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Oktober 2017

Berlin: Mehr als 1000 Ärzte sind süchtig

Sie wollen andere Menschen gesund machen – und sind selbst krank. Eine Studie der Ärztekammer in Berlin hat nun ein erschreckendes Ergebnis zutage gebracht: An die 1100 der insgesamt 22.000 Ärzte die der Bundeshauptstadt leiden unter einem enormen Suchtproblem. Wobei es egal ist, ob es sich dabei um illegale Drogen, verschreibungspflichtige Medikamente oder Alkohol handelt. Als Grund für diesen bedenklichen Zustand wird Stress, lange Dienste in den Spitälern, das Streben nach Perfektion, enormer Zeitdruck, leichter Zugang zu Medikamenten oder die Belastung mit der Führung einer Arztpraxis angegeben.
„Unter Akademikern sind die Ärzte die Gruppe mit den meisten Abhängigen“, sagt Thomas Reuter, Suchtbeauftragter der Ärztekammer Berlin und Leiter der Entzugsabteilung im DRK-Krankenhaus Drontheimer Straße. Die Ärztekammer erarbeitet jetzt ein Programm, um den überforderten Kollegen zu helfen, von ihrer Sucht loszukommen, aber auch an verstärkten Präventionsmaßnahmen wird gedacht.