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Mai 2013

Deutschland: Niedrigere Promillegrenze für Radfahrer

Wenn es nach dem Willen der deutschen Innenminister geht, dürfen Radfahrer, bevor sie in die Pedale treten, nicht mehr so viel Alkohol trinken wie bisher. Sind bislang – im Gegensatz zu den Autofahrern - noch 1,6 Promille Alkohol im Blut erlaubt, wird jetzt überlegt, den Grenzwert auf 1,1 Promille zu senken. Dafür spricht sich auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) aus.
Anlass für das Umdenken sind die besorgniserregenden häufigen Unfälle durch betrunkene Radfahrer: Bundesweit verunglückten im Jahr 2011 3.725 Radfahrer infolge von Alkoholkonsum. Dass sind immerhin fünf Prozent aller verunglückten Pedalritter. Die Zahl der unter Alkoholeinfluss getöteten Radfahrer geht aus der Statistik nicht hervor.
"Mit dem gültigen Grenzwert von 1,6 Promille kann niemand sicher auf zwei Rädern unterwegs sein", sagte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Boris Pistorius (SPD), der sich noch auf keinen Wert festlegen will. Aber: Viele Menschen in Deutschland ließen nach Alkoholkonsum das Auto stehen, stiegen aber zu sorglos aufs Fahrrad. Zwar sei die direkte Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer durch betrunkene Radfahrer geringer als durch Autofahrer – die Selbstgefährdung sei aber umso höher.