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November 2013

Deutschland: Alkoholismus in Firmen rückläufig

Arbeit bedeutet für viele Menschen Stress. Um diesen abzubauen, wurde in den vergangen Jahrzehnten in vielen deutschen Unternehmen ordentlich getrunken. Damit ist nun offenbar Schluss, immer mehr Großunternehmen verbannen den Alkohol aus ihren Betrieben. „Der Trend weg von der früher so beliebten betrieblichen Trinkkultur hin zu einer qualitätsgestützten Suchtprävention wurde bereits vollzogen“, ist Raphael Gaßmann von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen in Düsseldorf erfreut. Unklar sei aber, so Gaßmann, ob die gestiegenen Anforderungen der Unternehmen an ihre Mitarbeiter zu diesem Bewusstsein beigetragen haben, da eine Alkoholerkrankung eines Mitarbeiters mit dem heutigen Arbeitsleben kaum vereinbar sei.
Ein Problem aber ist, dass trocken gewordene Arbeitnehmer sich oft schwer tun, eine Arbeitsstelle zu finden. Daher fordert die Selbsthilfeorganisation der Guttempler eine gesetzliche Einstellungsquote für trockene Suchtkranke. „Diese Menschen sind die verlässlichsten Mitarbeiter, die man sich nur vorstellen kann, Rückfälle seien äußerst selten“, ist Guttempler-Geschäftsführerin Wiebke Schneider überzeugt.
Die alkoholbedingte Arbeitsunfähigkeit kostet nach Berechnungen der Gesetzlichen Krankenversicherungen etwa 1,5 Milliarden Euro im Jahr, die indirekten Kosten sollen sogar bei 16,6 Milliarden Euro im Jahr liegen.