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Oktober 2015

James Bond darf nicht Rauchen aber Saufen

Rauchen darf er auf der Kinoleinwand nicht mehr, aber dafür greift Daniel Craig, demnächst in seinem Fall namens „Spectre“ im Einsatz, als James Bond immer mehr zum Glas. Auch Craigs Vorgänger gönnten sich gerne einen Schluck: Ur-Bond Sean Connery, der den smarten Agenten in sechs offiziellen Bond-Filmen von 1962 bis 1971 verkörperte, hielt durchschnittlich fünfeinhalb Drinks pro Film in seinen Händen. Die gleiche Menge trank auch sein Nachfolger Roger Moore. Mit sechs Drinks hatte Pierce Brosnan leicht die Nase vorn, und Eintagsfliege George Lazenby, der Bond 1968 in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ verkörperte, schaffte viereinhalb. Und Timothy Dalten – er war in den 1980ern in zwei Streifen der Agent mit der Lizenz zum Töten – war fast ein Antialkoholiker und kam auf lediglich zweieinhalb Martini, geschüttelt, nicht gerührt. Da ist Daniel Craig wohl aus einem anderen Holz geschnitzt: Er gönnt sich pro Film zehn Drinks. Tränke man im Kinosaal – oder vor dem Fernseher – mit ihm mit, dann käme man wohl auf lebensgefährliche 4,6 Promille und wäre ein Fall für die Klinik.
Doch das ist noch nichts gegen die Trinkmenge, die der Geheimagent in den Romanvorlagen des englischen Schriftstellers Ian Fleming in sich hineinschüttet. Britische Mediziner haben jetzt die Bücher unter die Lupe genommen und errechnet, dass Bond sagenhafte 920 Milliliter reinen Alkohol pro Woche trinkt. Dass er seine Dienstautos oft zu Schrott fuhr, erscheint nun wohl in einem anderen Licht. Der Mann mit der goldenen Leber ist auf alle Fälle ein potentieller Anwärter für eine Suchttherapie oder reif für den Besuch bei den Anonymen Alkoholikern: „Mein Name ist Bond, James Bond – und ich bin ein Alkoholiker…“