April 2016

Prohibition in Indien ausgeweitet

Anderes als im Islam ist der Konsum von Alkohol im Hinduismus nicht verboten, aber exzessives Trinken ist verpönt. Doch schon seit einiger Zeit haben es sich die Politiker des Subkontinents vorgenommen, den Konsum und den Verkauf von Alkohol gänzlich zu verbieten. Schon jetzt sind 100 Millionen Inder von der Prohibition, die an ihrem Wohnungsort gilt, betroffen. Und am 1. April 2016 hat der Regierungschef des nordindischen Gliedstaates Bihar sein Wahlversprechen vom Vorjahr eingelöst und zunächst einmal den Verkauf von nationalen alkoholischen Produkten verboten, nur fünf Tage später wurde das Verbot auch auf ausländische Produkte ausgeweitet. Auch in der Ferienregion Südindiens überlegt man sich, die Prohibition einzuführen.
Die Rufe nach einem Alkoholverbot haben in Indien eine große Tradition. Schon der legendäre Mahatma Gandhi trat für eine flächendeckende Prohibition ein. Und sein Geburtstag wird in ganz Indien nicht nur gefeiert, er gilt auch als „trockener Tag“. Kritik an der schrittweise Einführung der Prohibition kommt von liberalen Kreisen, die das Verbot als Bevormundung der Bürger sehen.

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