Januar 2022

Irland führt Mindestpreis für Alkohol ein

Das wird viele Konsumenten in Irland nicht sehr freuen. Denn wer sich alkoholische Getränke auf der grünen Insel kaufen möchte, wird dafür bald tiefer in die Tasche greifen müssen, wie das Branchenmagazin The Drinks Business in seiner aktuellen Ausgabe vermeldet. Laut dem Magazin plant die irische Regierung einen Mindestpreis für Bier, Wein und Spirituosen. So wird es die billigste Flasche Wein, die man im Einzelhandel zu kaufen bekommt, bald nicht weniger als umgerechnet 7,40 Euro kosten. Die billigste Flasche Bier mit einem Alkoholgehalt von 4,3 Prozent darf nicht unter 1,70 Euro verkauft werden und die billigste Flasche Schnaps oder Whisky wird es erst um 20,70 Euro geben.
Der irische Gesundheitsminister Stephen Donnelly begründet die Einführung der Mindestpreise damit, dass dadurch schwere Krankheiten und Todesfälle aufgrund von Alkoholkonsum reduziert werden könnten. Befürchtet wird freilich, dass viele Konsumenten nach Nordirland reisen werden, da es dort keinen Mindestpreis auf Alkohol gibt.
Die Anhebung des Mindestpreises hat für Donnelly einen nachvollziehbaren Grund: Irland liegt beim weltweiten Alkoholkonsum an der sechsten Stelle. Nach den Statistiken der irischen Steuerbehörde trank dort im Jahr 2020 jeder Bürger mehr als zehn Liter reinen Alkohol. Deutschland liegt beim Alkoholkonsum mit 12,79 Liter reinen Alkohol pro Kopf an der vierten Stelle, Tschechien führt das Ranking an, hier trinkt statistisch gesehen jeder Bürger 14,26 Liter reinen Alkohol im Jahr.