Januar 2022
Schweiz: Alkoholkonsum der Jungen in drei Kantonen stark gestiegen
„Die Konsumzahlen sind sehr stark angestiegen und der aktuelle Trend ist gar nicht erfreulich. Wir gehen davon aus, dass die Covid-Krise den jungen Menschen psychisch sehr stark zusetzt“, macht sich Markus Wildemuth vom Blauen Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg große Sorgen. Die in der Schweiz größte Selbsthilfegruppe befragte mehr als 1000 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren zu ihrem Alkoholkonsum. Dabei kam zutage, dass vor allem jener Alkoholkonsum, der zur Aufmunterung dient, von drei Prozent im Jahr 2020 auf 7,3 Prozent im darauffolgenden Jahr gestiegen ist. Auch bei den wöchentlichen und monatlichen Besäufnissen gab es 2021 einen Anstieg von 1,5 bis etwa drei Prozent.
Die Suchtfachstelle Berner Gesundheit sieht den Anstieg des Alkoholkonsums der Jugendlichen nicht so alarmierend, stellt aber eine starke Zunahme von psychischen Belastungen und suizidalen Gedanken fest. Laut dem Regionalleiter der Suchtfachstelle hängt der Anstieg mit der Corona-Krise zusammen: „Die Jugendlichen trifft die Pandemie besonders hart. Viele verloren ihre Tagesstruktur, sind eingeschränkt und können sich nicht mehr unbeschwert bewegen. Dies führt zu psychischen Belastungen, die man vorher nicht kannte.“ Und weiter: „Die Kombination aus psychischen Belastungen und Corona-Einschränkungen erhöht das Risiko, dass betroffene Personen zu Rauschmittel greifen.“